Monat: Juni 2008

Country comes to town 3 – Vom Winde verweht

Nun da die Operation übungstechnisch unter Dach und Fach war, blieb uns nur noch dem Wettergott ein Tieropfer zu bringen um die Winde und die Wellen günstig zu stimmen, denn der Tatort war Open Air oder wie wir  es am liebsten haben : oben ohne. 

Am Tag des Geschehens versammelten wir uns pünktlich um eine gepflegte Partie „Soundcheck“ zu spielen. Die ortsansässigen Rudelführer hatten bereits ganze Arbeit geleistet. Es war eine Art Beduinenzelt aufgebaut, das, mit bunten Wimpeln, Luftballons, allerlei bunten Lichtern und Ralfs Gebetsteppich ausgestattet, die anheimelnde Atmosphäre eines Walldorf-Schulzimmers hatte. Zu diesem Eindruck trug besonders das auf seine Grundsubstanzen reduzierte Schlagzeug bei. Wo sonst 20 Pauken und Metallteller ein Bollwerk der Percussiven Allgewalt darstellen, standen diesmal nur eine einsame Snare, ein bisschen Becken, eine Standpauke und eine HighHat rum. Es wirkte eher  wie eine professionelle Ausstattung zum Topfschlagen als ein Drumset. Auch Gösta hatte sich scheinbar aus einem alten „Rotbäckchen“-Kartons  und etwas Gothik-Kräusel-Krepp einen adäquaten Verstärker gebastelt. Rainer hatte sich nur seine Wandergitarre und einen Fußtreter mitgebracht. Allerdings ragten aus seiner Klampfe 3 Kabel heraus. Seitdem er Spiderman gesehen hat, will er scheinbar seine Welt vernetzen.

Ralf verzichtete aufgrund ständig steigender Energiekosten auf seine Teilnahme am Nachmittag und so mussten wir einen 3-Mann-Soundcheck machen. Rainer stöpselte seine 3 Fäden in die Anlage und siehe : Laut geht auch ohne. 2 Fäden für Rhythmus und 1 Faden für Soli. Unser Daniel Düsentrieb macht aus der Not eine Tugend und so ist dank dieser etwas unorthodoxen Kabelage der Sound ganz passabel. Gösta hat derweil an der Spielburg Platz genommen um Ralfs Part beim Einstellen des Klanges einzunehmen. Spielen, Hören, Einstellen, Spielen, Hören, …. Mittlerweile hat sich der Himmel verdunkelt und der Wettergott beginnt zu grollen. Jetzt muss man noch wissen, das dass Zelt unter dem wir spielen  sollten vorne erhöht war. In Richtung des Publikums waren die 3 Zeltstangen nicht auf dem Boden, sondern auf 3 leeren Bierkästen festgemacht. Mit anderen Worten diese erhöhte Öffnung war geradezu dafür prädestiniert den gerade auffrischenden Wind zu fangen. So sah es auch der Wind und blies als ob es der Wolf bei den 3 kleinen Schweinchen wär. Mit vereinten Kräften hielten wir das Zelt bei Laune und auf dem Boden. Der jetzt einsetzende Regen machte die Stimmung zwar feucht, aber nicht fröhlich. Nachdem es dann irgendwann für das gesamte Zelt fast kein Halten mehr gab, wurde beschlossen die höher gelegten Seiten des Zeltes wieder runterzuholen. Gesagt, getan aber nicht nachgedacht. Dummerweise stand auch die Licht-traverse unter dem Zelt, und zwar so aufgebaut, das die Lampen möglichst hoch eingebaut werden konnten. Was mach nun ein Zelt wenn es vorne tiefer gelegt wird? Es wir niedriger. Was macht eine hochaufgebaute Traverse wenn das Zelt niedriger wird ? Es stürzt nach vorne. Dank eines findigen Beobachters der Szenerie Zitat : „Achtung, die Lampen“ und der schnellen Reaktion der Beteiligten, konnte das Lampengedöns noch vor Touchdown aufgefangen werden. Happy End. Aber der Abend naht …..

Country comes to town II – Die Vorbereitung

Die Kreativen Schlachtenlenker an den 4 bzw. 6 Saiten hatten bereits eine Liste von Stücken ausklamüsert die wir in ein neues Gewand kleiden wollten. Der ursprüngliche Gedanke, wir spielen wie immer nur ohne laut, ließ sich nicht so einfach umsetzten – weil klang Käse – also musste auch die Spielweise geändert werden. Das erste Stück was dieser ungewollten Metamorphose anheim fiel war : My Sharona – klar, bei dem Stück fällt einem natürlich sofort heimelige Lagerfeuerromatike mit Stockbrot und Wanderklampfe ein. Der erste Schock für Ralf. Zu Göstas Wechselbass-Gezuppele passt nur ein lustiger Shuffle. Genau die Spiel-Art die zu Ralfs beliebtester Technik gehört. Zähne zusammenbeissen und los.  Sieh an, noch etwas gewöhnungsbedürftig aber – ja kann man schon als rudimäntäre Musik deklarieren. Rainer spielt für zwei. Geht schon, er hat ja auch 2 Tonabnehmer am Start. Sharona tänzelt ungewohnt countrylike und so ist es denn an mir auch einen anderen Ton anzuschlagen um das Stück vollends unkenntlich zu machen. Yee-Ha. Weiter geht es mit einer Prärie-Version des Augentigers. Ralf shuffelt, Gösta wechselbasst, Rainer schrammelt und ich mach den Lee Marvin Wanderingstar -Verschnitt. So werden nach und nach die wehrlosen Klassik-Rocker mit Sporen und Cowboyhut bestückt.  In diesen neuen Varianten wäre z.B. ein Billy Idol auch gern gesehener Gast auf jedem Square-Dance Festival zwischen Rhein Ruhr und Memel. Rebel Hell Yeah im Monument-Valley mix. Eine Portion Rockabilly reichert das unverwüstliche „I want you to want me“ an und wir liefern den Beweis : ein Bündel Reisstäbchen eignet sich eben auch hervorragend um einen „Ballroom Blitz“ anzurühren. Die irischen Geschichten über den „Bloody Sunday“ und „Whiskey in the jar“ scheinen auf der Wanderklampfe komponiert worden zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, warum wir kaum die Arrangements ändern mussten. Wobei die Whiskey Ballade dann doch mehr dem Original angelehnt, als an der von uns bevorzugten Thin Lizzy Variante. Bei uns sitzen die Dubliners dann auch auf Mustangs und reiten durch eine Brennende Bonanza Karte in den  Sonnenuntergang, allerdings sturzbetrunken. Mit „Radar Love“ im Postkutschen Mix als Tribut an die holländischen Gäste und einer „Rocking all over the world“-Variante mit Polka Teil, sehen wir uns gut gerüstet für das nahende Spektakel.  Geht immer noch weiter …    

Country comes to town – unplugged und nah der Heimat

Was macht eine Band, wenn sie einen Gitarristen weniger hat und ein eher rockunerfahrenes  Publikum erwartet ? Sie plugged out. Diesen schönen, dereinst durch MTV ersonnenen und erfolgreich vermarkteten Begriff, mit dem dazugehörigen Musik-Konzept, haben sich in der Vergangenheit schon viele Musiküsse auf dieser unserer Erden zu eigen gemacht. So musste dann auch unsere kleine Kombo dem Zeitgeist frönen und ein solches Programm zusammenstellen. Anlässlich eines freundschaftlichen Gedankenaustausches zweier Nationen mit zünftigem Public-viewing der aktuellen EM Spiele und dem darauf folgenden Nachspielen des soeben Gesehenen, waren die Generäle aufgefordert für das musikalische Grundrauschen des Samstag Abends zu sorgen.

Das Basis-Konzept stand schnell fest. Da neben den wackeren, heimatlichen Kickern des TSV Kirchberg auch eine Delegation der aktuell im fußballerischen Höhenflug befindlichen Nachbarn aus Holland anwesend sein würden, war der Hauptsong des Abends fest gebucht: Die niederländische Version von : „Mädchen mit roten Haaren“. Was sich hier anhört wie der Titel eines 70er Jahre Softporno Streifens mit Elisabeth Volkmann, ist vielmehr ein Schlager aus eben jenen un-seeligen 70ern, als Deutschland noch dem Grand Prix seinen Siegel aufdrücken konnte. Aus einem unerfindlichen Grund ist diese uralte Schlagerschote nach Holland geschwappt und wird dort heutzutage in der Rudi Carell-Sprache  als Stimmungserruption  erster Güte zelebriert. Mein Kommentar  bei Bekanntgabe dieser seltsamen Praktik für den Abend : Ohne Mich !!!!. War eh so besser, da wir darauf bauten, das zügellose Holländer und -innen im Überschwang der Gefühle die Bühne entern und die Herrschaft über die Mikros an sich reißen würden – aber dazu später …

So, da standen wir nun und mussten zunächst die Tragödie vorbereiten : Claus laborierte immer noch an seiner Schulter (Diese hatte er sich gebrochen als sein Lieblingspullover, den er nachts immer neben sein Bett stellt, um- und unglücklicherweise auf Clausens Schulter gefallen war – Pech). Ralf hatte sein 459-teiliges Mammut Drum-Set auf Handtaschengröße geschrumpft und sich mit Sushi-Stäbchen anstatt seiner üblichen Titanum-Monster-Sticks bewaffnet. Tja, und unsere Soundarmee bestehend aus den beiden letzten Kriegern der Mega-Phon Schlachten aus dem Dezibelkriegen, standen quasi nackt, nur behängt mit zwei löchernen Holzinstrumenten im Raum. Die Durchhalteparole hieß : Programm : ohne Verstärker und  countrywise. Geht bald weiter …….

Another bites the dust – Neue Sounds in alten Kehlen

Ich kann mich täuschen aber mir kommt es so vor als ob sich meine Stimme verändert hat. Nicht das Übliche – mal heiser, mal nasal, oder nur abgehetzt. Das kommt und geht – Nein, ich meine Grundlegend. Ich fürchte das hat mit meiner Morgenbeschäftigung  des gestrigen Tages zu tun. Ich war nämlich beim Zahnarzt und der hatte keine bessere Idee als seine Bilanz zu puschen  durch das Ziehen zweier meiner Backenzähne  – oder heißt es Wangenzähne !?!

Na ja, jedenfalls habe ich das Gefühl der gewohnte Klang hat sich verändert – und dabei meine ich nicht das mitschwingende leise Jammern und Fiepen, das mir immer wieder unmerklich ob der aufkeimenden Schmerzen entweicht. Auch liegt das bestimmt nicht an meiner gekrümmten Körperhaltung in der ich den gestrigen Tag verbracht habe, denn heute ist schon wieder halbwegs aufrechter Gang angesagt. Ich glaube die Lücke die die beiden Abgänger hinterlassen haben sind für die Veränderung verantwortlich. Kann das sein, das Zähne derart zum Gesamtklang einer Stimme beitragen ?  Es gibt ja auch so etwas wie „Wasser im Zahn“ kennt man unter dem medizinischen Fachbegriff „Waccher im Cchahn“ und vielleicht gehört ja auch das Lispeln zur Kategorie „influenced by Tooth“.  Heute abend werde ich Gelegenheit haben, das Ganze zu testen. Mal sehen ob es auffällt und mir merkwürdige Töne entweichen werden. Dann kann ich zumindest behaupten ich pfeife nicht auf dem letzten Loch – denn ich habe ja 2.

Die mentale Vorbereitung auf zuvor erwähnte Tortur des Grauens hat mich dann bisher auch abgehalten die angekündigte neue Seite mit Leben zu füllen.

Fremdgegangen – Mein Leben als Swinger

Da sich mein kleines Abenteuer mit der Crazy Groove Big Band scheinbar doch als etwas Abendfüllenderes herausstellt, habe ich beschlossen diese ebenfalls, zumindest mit Fotos und kleinen Anmerkungen in diesem Rahmen zu veröffentlichen. Da ich ja hier beim Rocken und Rollen bleiben möchte,  habe ich eine kleine Seite eingefügt die da den vielsagenden Titel „Fremdgegangen“ hat.

Außerdem gibt mir das wiedermal eine Gelegenheit ein paar schlüpfrige Bemerkungen abzulegen, um über die Suchmaschinen des Netzes den Besucherzähler zu pushen.

Als Zeitmangel hier schon mal ein kleiner Link zu ein paar Zeitzeugnissen http://et.portallogin1.de/index.php?id=6030&type=2